Zu dem Thema "Trennung und Scheidung - Eltern bleiben Eltern" veranstaltete der Verein für systemische Familienhilfen (VsF) eine Fachtagung in der Rhein-Mosel-Halle.
Neben dem Erfahrungsaustausch stand hierbei vor allem das Finden von Konfliktlösungen im Vordergrund. Denn in der täglichen Beratungsarbeit stoßen die Mitarbeiter des VsF immer wieder auf das Thema "Trennung und Scheidung" und den daraus resultierenden Kämpfen zwischen Müttern, Vätern und der Justiz. So auch Antje Heinen und Nicole Reimer-Bosse, die über die Auswirkungen von Trennung und Scheidung auf die Kinder referierten. Trauer, Ohnmachtsgefühl, Wut, Schuldgefühle und Angst wurden ausführlich dargestellt. Wie die Eltern in einer Trennungssituation richtig reagieren, zeigten die beiden VsF-Mitarbeiterinnen außerdem.
Altersgerechte Information über die kommenden Geschehnisse spielten eine wichtige Rolle. Beide Elternteile sollten zudem zeigen, dass sie ihr Kind auch weiterhin lieben und die Bedürfnisse des Kindes ernst nehmen. Auch die Förderung der Beziehung zum vom Kind getrennt lebenden Elternteil sei wichtig. Professionelle Hilfe könnten Beratungen, spezielle Therapien und Gruppenangebote bieten.
Über den juristischen Part von Trennung und Scheidung referierten der Rechtsanwalt Ralf Käppele, der Familienrichter Arthur Trossen und der Mediator und Psychologe Eberhard Kempf. In ihrer Arbeit sehen sie sich als ergänzende Bestandteile eines Prozesses mit dem Ziel, einen Konflikt dauerhaft und friedlich zu lösen. Daraus haben sie das Konzept "Integrierte Mediation" entwickelt, das auf der Fachtagung vorgestellt wurde. In den Arbeitsgruppen wurden Strategien zur Konfliktlösung erarbeitet. Dabei wurde deutlich, dass zum Wohl des Kindes nicht nur die getrennt lebenden Eltern, sondern alle Beteiligten an einem Strang ziehen sollten, um zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen.